Fünfzehn passgenaue Arbeitsplätze schaffen
Lioba Wingenfeld gibt erste Einblicke
Der Besuch in der Rote-Bete-Verarbeitung hat gezeigt, wie das Prinzip antonius funktioniert. So wie Steffi Jaschinski wünschen sich weitere Menschen, Teil von etwas Größerem zu sein und mitarbeiten zu dürfen. Wir haben Lioba Wingenfeld von der St. Antonius-Stiftung dazu befragt, wie das in Zukunft möglich werden soll.
Frau Wingenfeld, die St. Antonius-Stiftung will die Bürger im Raum Fulda dafür gewinnen, bei der Schaffung neuer Arbeitsplätze in der antonius Gärtnerei mitzuhelfen. Wem sollen dadurch Chancen gegeben werden?
Wir möchten für Menschen, die aufgrund ihrer starken Behinderungen keine Chance auf einen Arbeitsplatz haben, die Möglichkeit geben, am Arbeitsleben teilzuhaben. Dabei denken wir beispielsweise an ehemalige Schülerinnen und Schüler der Arbeitsschule Startbahn, die dort bereits drei Jahre gefördert wurden.
Warum sind für diese Zielgruppe gerade der Gemüseanbau und die Gemüseverarbeitung so interessant?
Im Gemüseanbau wird ausgesät, pikiert, gegossen, gepflegt, geerntet, geputzt: Diese vielfältigen Aufgaben sprechen
unterschiedliche Potentiale an. Darüber hinaus ist die „Berührung“ mit Lebensmitteln sehr sinnlich. Man sieht, riecht, fühlt und tastet. Diese ganzheitliche Erfahrung im Einklang mit der Natur tut uns Menschen gut.
Wofür sollen die Spendengelder eingesetzt werden?
Wir haben das Ziel, für fünfzehn Menschen passgenaue und innovative Lösungen mit Blick auf die Potentiale jedes Einzelnen zu finden. Für sie sollen in Haimbach Arbeitsplätze mit individuell angepasster Ausstattung geschaffen werden.
Welchen persönlichen Wunsch verbinden Sie mit dem Projekt?
Ich wünsche mir, dass es uns mit vereinten Kräften gelingt, fünfzehn Menschen durch eine für sie sinnstiftende Arbeit die Möglichkeit zu geben, persönlich zu reifen und über sich hinauszuwachsen. Es wäre schön, wenn darüber hinaus eine weitere Saat aufginge: Wir alle können lernen, genauer hinzusehen und uns auf Stärken und Talente, weniger auf Schwächen und Defizite zu konzentrieren.
