Erfahrungs-Schätze
Birgit Mevissen aus Eichenzell hat vor vier Jahren die Initiative ergriffen. Sie erkundigte sich nach einem Freiwilligen-Engagement, weil sie das Bedürfnis hatte, anderen Menschen zu helfen, aber auch, weil sie sich weiterentwickeln wollte.
Sie begann in der Wohngemeinschaft „Martin“ in Marbach, wo sie Bewohnern zeigte, wie man Zimmer und Kleiderschrank in Ordnung hält. Sie half ihnen, ihr Wohnen zu organisieren. Heute ist sie dort nicht mehr wegzudenken und perfekt ins Team der Begleiter integriert. Zweimal wöchentlich unternimmt Frau Mevissen mit den Bewohnern etwas, fährt auf den Sportplatz oder zu Veranstaltungen. Obendrein unterstützt sie jeden Montag die Mitarbeiter im GestaltenWerk am Fuldaer Severiberg beim Rechnen, Lesen und Schreiben. „In den vergangenen vier Jahren habe ich enorm viel gelernt. Die Dinge haben sich für mich ganz neu sortiert“, resümiert die sympathische Frau. „Ich habe im Behinderten den ganz normalen Menschen entdeckt und dadurch ist mein Umgang ganz unverkrampft geworden. Durch die Menschen dort bin ich dazu gebracht worden, auf den Einzelnen einzugehen und vor allem: genau zuzuhören! Und das strahlt jetzt auch auf mein Privatleben aus.“
Gertraud Sorg aus Maberzell wagte vor 15 Jahren etwas Außergewöhnliches: Für 40 Bewohner des Antoniusheims organisierte Sie einen Ausflug in das Ford Werk in Köln. Der Tag in der Autofabrik wurde für sie zu einer „so besonderen Erfahrung“, dass sie fortan einen Großteil ihrer Kraft in die Entwicklung von neuen Projekten des Antoniusheims steckte.
Seit 13 Jahren ist sie Vorsitzende der St. Antonius-Stiftung. In dieser Funktion versucht sie unermüdlich, Vertrauen für die Einrichtung zu gewinnen und Transparenz bei der Verwendung von Spendengeldern herzustellen. Ihre verantwortungsvolle Tätigkeit betreibt sie mit Herzblut. Nach ihren wichtigsten Erfahrungen befragt, antwortet sie: „Im Antoniusheim habe ich gelernt: Jeder ist anders, und jeder ist auf seine Art und mit seinen Talenten ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft.“
Und danach, was sie anderen empfehlen kann, antwortet sie knapp, aber präzise: „Werden Sie tätig!“