Über das Aufhören in der Kunst

von Arnulf Müller

Woher wusste Gerhard Richter, ob ein Bild fertig war? Wann gestattete er sich das Aufhören? Des Öfteren wurde er dies gefragt, wohl auch, weil sein ganzer Akt des Malens auf den ersten Blick so willkürlich erschien.

Schicht für Schicht presste, zerrte, quetschte Gerhard Richter seine Farben auf die riesige Leinwand. Von links nach rechts, von oben nach unten – und umgekehrt – mit einer Rakel, genauso lang wie er selbst. Hier und da schabte er wieder etwas weg, bis eine tiefer liegende Farbschicht stakkatoartig durchleuchtete. Über Wochen arbeitete er an dem Gemälde – Trockenzeiten, Denkpausen, Phasen des Zweifelns inklusive. Am Ende nannte er es lapidar „Abstraktes Bild“ und setzte die aktuelle Werknummer dahinter. Auf dem Kunstmarkt erzielte es über 300.000 Euro.

Woher wusste Gerhard Richter, ob ein Bild fertig war? Wann gestattete er sich das Aufhören? Des Öfteren wurde er dies gefragt, wohl auch, weil sein ganzer Akt des Malens auf den ersten Blick so willkürlich erschien.

Einige seiner Antworten:

 

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