WIR ZEIGEN`S IHNEN Biber-Nagen

Erika Mechler und Andreas Sauer erklären Ihnen heute:

Biber-Nagen

Also, was ist eigentlich ein Klärwerk? Das ist so eine technische Einrichtung in Sachen Abwasser. Da kommt das gesammelte Wasser dahin, also auch von öffentlichen Gebäuden wie Bürgerhäusern, Schulen, Kindergärten. Also das, was von der Toilette oben runterkommt, geht in den Kanal unten rein.

Wir sind im Antoniusheim losgefahren und um ca. 8.45 Uhr am Umweltzentrum angekommen. Der Leiter der Unteren Naturschutzbehörde, Manfred Storch und Klaus Chrostek - er war der Biberexperte - begrüßten uns. Dann kam Cornelia Zuschke dazu, die Stadtbaurätin.

Bald danach hatten wir die ersten Biberbisse an verschiedenen Bäumen gesehen. Aber die Fußspuren von den Pfoten, also, wie die so laufen, das haben wir nicht auf Anhieb gesehen. Dafür andere verschiedene Spuren: Luchs, Fuchs, Dachs. Aber keine Biber.

Wir hörten Spechte klopfen; das waren schon sehr große Löcher in den Bäumen, so was macht schon Arbeit Wildblumen gab es auch.

Das war schon alles, dachte ich. Aber dann haben wir doch noch viele Sachen rund um die Biber gesehen. Herr Storch hatte auch einen ausgestopften Biber dabei. Das haben wir uns genau angesehen. Es gibt Unterschiede bei einem Männchen einem Weibchen. Das Weibchen ist schwerer. Was wiegt es? Schätzt mal! Es wiegt 35 kg.
Ein Biber hat zwei Vorderkrallen, damit kann er die Bäume besser packen. Ganz scharf sind die. Und stark. Mit den Hinterpfoten kann er scharren und gut schwimmen. Er hat richtige Schwimmhäute. Der Schwanz war rau. Auch der Schwanz ist zum Schwimmen da. Das ist so ähnlich wie ein Lenker im Wasser, so ein Ruder. 

Der Biber ist ein reiner Pflanzenfresser, er ernährt sich hauptsächlich von Bäumen und Sträuchern. Er bevorzugt die weiche Rinde, die jungen Triebe und die frischen Blätter. Deshalb fällen Biber dauernd die Bäume, damit sie an die jungen Zweige ganz oben drankommen. Da gibt es dann oft Probleme.

Erika: Stellt euch mal vor, da kommt der Bauer morgens aufs Feld und alles ist weg. Da gibt ‘s ein Donnerwetter! Aber der Biber versteht das ja nicht.

Die Leute vom Naturschutz haben extra einen Draht gebaut, damit die Biber nicht überall drangehen. Wie so ein Maschendrahtzaun, mit Löchern drin. Ein „Pflanzenschutz“ nennt sich das. Aber nur bei wichtigen Bäumen gibt es das, die nicht angefressen werden sollen. Bei Kirschbäumen, Birnbäumen und so. Mit den extra eingezäunten Bäumen hat man da ein Revier abgesteckt, damit die Biber da leben können. Der Biber hat ganz große Zähne. Die sind hart. Die Zähne werden abgenutzt, wachsen aber andauernd nach.

Erika: Der Biber schärft sich die Zähne, indem er zubeißt.

Dann haben wir den Biberbau gesehen. Das war ein riesiger Haufen mit Stöcken und Schlamm. Da wohnt der. Das ist groß innen. Die müssen sich ja auch drin bewegen können. 

Also, mich hat das am meisten fasziniert, wenn die jetzt da drin sind: Weibchen und Männchen. Und die Kleinen werden von der Mutter gefüttert. Wenn die jetzt im Mai geboren werden, bringt der Große den Kleinen das Futter, weil die es sich selbst noch nicht nehmen können. 

Der Biber schwimmt im Wasser und er geht von da unten durch den Gang in den Bau rein. Das ist für den Biber einfacher, weniger kraftaufwendig, wenn er schwimmt. Und die anderen Tiere können da nicht rein.

Der Biber zieht im Herbst die jungen Äste ins Wasser rein und legt sich das vor den Eingang, also wie eine Vorratskammer im Wasser. Das ist dann im Winter unter der Eisfläche. Ich fand es gut, dass der Herr Chrostek, der Biberexperte, da war. Der hat es uns wirklich gut er klärt, der hat sich wirklich ausgekannt und das war auch gut so.

Das war jetzt eine ganz andere Sache, als beim Klärwerk das letzte Mal. Das war auch spannend. Hier war alles der Natur überlassen, ein reines Naturschauspiel von den Bibern. Der Biber lebt auf seine Art und Weise. Und das hat er auf den Punkt gebracht, der Herr Chrostek. Die Biberbauten waren auch interessant. Es gab einen Punkt, wo ich sagen kann: Die gefällten Bäume sahen teilweise schon gefährlich aus! Was ein Biber so annagen kann!

Erika: Der hat das ja so richtig sauber rausgefressen, als wäre das so eine runde Schale.

Den echten Biber haben wir leider nicht gesehen. Das wär der absolute Gockel gewesen! Aber es war trotzdem bombig. Wir haben richtig Glück gehabt.

Erika: Das Wetter war entsprechend schön.

Das war ein sehr spannender Tag. Das hat gelebt, das Ganze! 

Ein herrlicher Tag geht zu Ende. Die Eindrücke, was ich gesehen habe: Als Naturliebhaber hat mein Herz vor Freude geklopft. Das machen wir mal wieder. Wir möchten uns auch bedanken bei Frau Zuschke, Herrn Storch und Herrn Chrostek, dass sie uns das alles gezeigt haben.

Zum Schluss noch ein Lied vom Biber:

»Meine Biber haben Fieber, oh die Armen. Will sich keiner denn der armen Tier erbarmen? Meine Biber haben Fieber, sagt der Farmbesitzer Sieber. Hätt ich selber lieber Fieber und den Bibern ging es gut!" (Das find ich so genial! Das Lied hab ich in der Schule gelernt.)

In diesem Sinne, eure Redakteure

Erika Mechler und Andreas Sauer

 

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