WIR ZEIGEN`S IHNEN - Bierbrauen

Erika Mechler und Andreas Sauer erklären Ihnen heute: Bierbrauen

im Klartext…

Hallo, ihr lieben Freunde, nun ist es wieder so weit, drei Monate sind vorbei. Auch in diesem Heft wollen wir euch wieder eine spannende Sache von Fulda zeigen. Die Hochstift Brauerei hat uns die Tür aufgemacht. Rund 1,5 Kilomenter vom Antoniusheim entfernt. Am 1. Juli war unser Termin. Keine fünf Minuten mussten wir warten, da kam Klaus Metzger, der uns das Gelände zeigen wollte. Er ist erster Braumeister von Fulda. 

Kaum sind wir auf dem Werksgelände der Hochstift angekommen, ging es los. Wir waren sehr angespannt. Es war richtig groß. Hätte ich nie im Leben gedacht. Erster Halt war das Sudhaus. Wir sahen, wie die Stammwürze hergestellt wird. Es gab einen Läuterbottich und eine Sudpfanne. Zum Mischen und Abkochen der Würze. Es war ganz schön heiß. Erika und mir lief die Brühe vom Rücken. Im Läuterbottich sind 78 Grad. Heißer darf es nicht werden. Sonst geht es kaputt. Herr Metzger zeigte uns verschiedene Gewürze für das Bier. Hauptbestandteile sind: Hopfen, Malz aus Gerste und Wasser. Das Wasser kommt aus einem eigenen Brunnen. 175 Meter ist der tief.

Was das für ein Bier wird, liegt an der Stammwürze: ein Pils, ein Weizen, ein Helles, ein Kölsch, ein Alt oder ein Märzen.

Als Zweites kamen wir zum Gärkeller. Hier schwimmt die Würze nun in ganz großen Gefäßen. Da kommt jetzt die Hefe dazu. Die fühlt sich wohl da drin. Und dann gärt das acht Tage lang. So entsteht der Alkohol. Aber das muss kalt sein. Das wird auf 7 Grad abgekühlt im Wärmetauscher.

Früher wurde das Kühlen mit richtigem Eis gemacht. Da standen hier offene Bottiche. Im Winter wurde am Eisweiher (hinter dem Frauenberg) das Eis geschlagen und hier in den Keller geschleppt. Das war dann auch im Sommer noch da.

So, das Jungbier kommt dann in den Lagerkeller. Es wird in großen Tanks aufbewahrt, damit es den Geschmack kriegt. Sechs Wochen lang. In dem Lagerkeller war es schon sehr kalt, wir durften nicht lange drin bleiben.

Die nächste wichtige Entscheidung ist die Filteranlage. Hier gab es Eisleitungen. Da hätten wir beinahe die Hände von der kalten Leitung nicht mehr abgekriegt. Es waren riesige Filter, in denen das Bier klargemacht wird und den Genuss vollendet. Hier wird alles durchgereinigt. Da bleibt im Sieb der Restbestand hängen – so ähnlich wie Erdklumpen, so Krümelchen. Und das ganz Feine wird noch mal rausgesiebt. Man darf es aber nicht zu sauber machen, weil das sonst schädlich ist für das Bier selber. Dann bleibt null Geschmack übrig.

Danach wird es in Flaschen oder in Fässer mit Druck abgefüllt. Und natürlich nicht zu vergessen, das Wichtigste zum Schluss: die Verköstigung. Nach einem langen Fußmarsch durch das Werk hatten wir Durst auf das Bier bekommen. Also ich trinke wahnsinnig gern Bier nach einem langen Fußmarsch. Ich bin auch im Eichenzeller Wanderverein, im kleinen Kreise, mit 90 Mann, da wandern wir drei Tage in der Rhön. Da gibt´s abends einen Schoppen, Mittags einen Schoppen nach dem Essen und auch morgens gleich nach dem Frühstück. WASITRI Melters heißt der Verein, das ist eine Abkürzung für Wandern-Singen-Trinken.
Und so war das hier auch mit dem langen Fußmarsch über das Gelände. Es war sehr gut, das Bier. Wir durften alles sehen bis zu dem Punkt, wo es halt draufankommt: ob das Bier schmeckt oder nicht. Erika und mir hat es sehr gut geschmeckt.

Der Klaus Metzger war sehr redegewandt, wie damals beim Herrn Glocker im Klärwerk. Ich merke, dass überall, wo wir hinkommen mit unserem „Wir zeigen’s Ihnen“, alle auf Inklusion eingestellt sind und mit uns zusammenarbeiten. Die Inklusion ist zwar sehr schwer zu verstehen, auch was wir sagen, das zu verarbeiten und sich die Zeit zu nehmen. Man hat das ja gesehen: Der Herr Metzger hat dauernd telefoniert, der ist richtig involviert in der Arbeit. Aber er hat sich trotzdem für uns richtig Mühe gegeben. Inklusion ist ja was Weltweites eigentlich, aber wir machen unsere Rubrik ja hier. Da fragen wir viel. Zum Beispiel bei dem Spitzbottich oder wie das war mit der Eisleitung.

Wir dürfen ja keine Schleichwerbung machen, aber ich kenne trotzdem ein Lied. Ich sag´s mal:

"Hochstift, merke dir, hier gibt´s prima Hochstift-Bier. Wer das Bier noch nicht kennt, der hat, liebe Leser, was verpennt."

Andreas und Erika erzählen:

Erika M.: Das war eine super Führung. Ich war sehr beeindruckt, wie der Herr Metzger uns das so schön erklärt hat. Wie er mit dem Schlüssel das große Gefäß aufgemacht hat im Gärkeller. Da haben wir nur dran gerochen.

Andreas S.:  „Also, ich habe ihn auch einmal erlebt, den Alkohol. Ich bin im Karnevalsverein in Magdlos. Da bin ich im Elferrat. Da hab ich mich mal vollgepumpt mit acht Weizen und normalem Kümmel dazu. Das haben die Elferräte alle getrunken, auch ich, da wollte ich mal nicht so sein. Und dann war´s wirklich so, dass der Präsident von dem Karnevalsverein mich heimgetragen hat. Das war auch ein bisschen peinlich. Und dann hab ich mir gedacht: Andreas, du musst jetzt langsamer machen.“

Erika M.:„Wo wir das probiert haben, das fand ich auch sehr lustig. War sehr köstlich. Ich habe gedacht, am Anfang kommt gleich Bierraus, aber da kam erst mal viel Schaum.Also früher, da hatte ich auch mal ordentlich gezischt, und dawar ich dann auch immer so angeheitert gewesen, wie das ebenso ist. Und ich hab daraus halt gelernt. Ich trink jetzt immer noch ein bisschen, aber in Zügen jetzt, also in kleineren Schlücken.“

Wenn ihr, liebe Leser, eine Flasche Bier beim Lesen trinkt, dann denkt an uns.

In diesem Sinne,
Andreas Sauer und Erika Mechler.

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