Wir zeigen’s ihnen: Tierisch gut!

Im Fuldaer Heimattiergarten wird alles neu

Trotz Baustelle und Besucherpause wurde dem Seiten- Wechsel-Team das Tor aufgemacht. Unsere Redakteure erwarteten einen ganz normalen Zoobesuch. Aber Zoo, das war gestern. Die Zukunft im Tierkpark sieht ganz anders aus. Für die Tiere – und die Menschen.

 



Erika
:
Wir wurden von der Frau Dr. Bianca Reith sehr freundlich begrüßt.
Max: Das ist eine Tierärztin. Sie ist für den Heimattiergarten zuständig und plant, wie der Tiergarten in Zukunft gut werden kann.
Tanja: Sie ist auch eine Therapeutin. Sie macht Sozialarbeit und will mit den Tieren arbeiten. Und sie ist evangelisch, also Diakonin. Max: Ich war früher schon mal mit der Schule dort. Aber jetzt war das Erste, was auffiel: Die bauen um.
Tanja: Als wir hinkamen, war es sehr laut. Das war für mich nervig.
Max: Der Bagger war laut. Einer hat sogar mit der Baumstammfräse gearbeitet. Der Eingang vom Tierpark kommt später nach oben. Der Tierpark wird um 180 Grad gedreht. Weil es oben mehr Parkplätze gibt. Und ein großer Biergarten kommt da auch hin.
Tanja: Die bauen vor allem große Gehege. Die Tiere sollen mehr Auslauf haben. Die Käfige waren viel zu klein.
Max: Wenn man später oben reinkommt, geht es über eine ganz neue Brücke. Da kommt man in den neuen Teil vom Tierpark, Richtung Neuenberg.
Julia: Als wir das anschauen wollten, kam ich den Berg nicht alleine hoch. Tanja: Wir haben eine Menschenkette gebildet, das war cool. Man nimmt den anderen an die Hand und zieht sich gegenseitig den Berg hoch.

Erika: Ich bin ganz gut zu Fuß, aber den Menschen, die schlecht laufen können, muss man halt helfen.
Julia: Das soll alles barrierefrei werden. Für Rollstühle ...
Tanja: … und die Rollatoren! Die Brücke ist gut befahrbar.
Julia: Im neuen Bereich sollen Pferde, Kühe und Hirsche hin.
Tanja: Nein, die Hirsche können ganz frei rumlaufen, aber nur im unteren Teil, in der Hohle. Oben wird es aber einen Spielplatz geben für Tiere und Kinder. Da können sie zusammen wippen oder Trampolin springen. Die Bianca hat gesagt: „Kinder wippen gerne und Ziegen wippen auch gerne. Das können die dann auch mal zusammen
machen.“ Aber es soll immer jemand vom Tierpark dabei sein.
Julia: Das ist auch wichtig.
Max: Der Umbau soll 8 Millionen Euro kosten!

 

 


Im Moment wird alles umgekrempelt


Das Areal soll barrierefrei werden

Erika: Da ist gut, dass jetzt Landesgartenschau ist.
Tanja: Die haben schon einen richtigen Luxuspferdestall gebaut.
Erika: Da soll auch das Heu und das Stroh eingelagert werden.
Tanja: Und der Mist liegt unterm Dach – ganz nach Vorschrift. Was ganz wichtig ist: Es gibt jetzt im Tierpark keine Futtertüten mehr, damit die Besucher die Tiere nicht immer füttern.
Julia: Sie sollen ihr richtiges Futter kriegen, damit sie nicht krank werden. Auch Brot dürfen sie nicht kriegen.
Tanja: Früher sind oft drei oder vier Tiere im Jahr gestorben, weil die Besucher einfach Brot übern Zaun geworfen haben. Außerdem gab es oft so eine Rangelei unter den Tieren, wenn jemand mit einer Futtertüte ankam. Alle sind losgesprungen und wollten an die Tüten ran. Und die Menschen haben die Tiere auch nicht vorsichtig schnuppern lassen und sie langsam kennengelernt, sondern haben sie immer gleich angegrabscht.
Julia: Das soll jetzt anders werden. Das Allerwichtigste ist, wenn man die Tiere noch nicht kennt, dass man erst mal die Hand hinhält und sie dran riechen lässt.
Tanja: Genau, damit sich beide Seiten erst mal in Ruhe kennenlernen.
Julia: Wenn man auf die Tiere immer so losrennt, das tut denen nicht gut. Die haben ja auch ein Herz und ein Mitgefühl.


„Frau Reith hat das sehr gut erklärt, und wie!“

Tanja: Ach ja, die Tiere sollen richtige Mitarbeiter sein, hat die Bianca gesagt. Also bei der tiergestützten Therapie. Da helfen die Tiere ja mit, die sind also im Ehrenamt tätig.
Julia: Die Tiere und die Menschen sollen gleich gut behandelt werden.
Max: Deswegen haben alle Tiere auch Namen. Alle hundertfünfzig! Einer heißt Heiko.
Tanja: War das die Gans?
Julia: Nein, das große Tier mit den Federn.
Tanja: Der Pfau war‘s!
Max: Den hat der Heiko Wingenfeld in Unterfranken besorgt. Als Geschenk für den Tierpark. Deswegen haben sie den Pfau „Heiko“ genannt. Der Herr Wingenfeld wollte das erst nicht, aber jetzt hat er sich damit angefreundet.
Tanja: Die Tiere haben Namen und daran sieht man: Das sind Persönlichkeiten. Wir wollen ja auch mit Namen angesprochen werden und nicht einfach mit: „He, du da!“
Julia: Ich war ziemlich erschrocken, dass die Tiere früher so ausgenutzt wurden. Als sie von den Eseln erzählt hat, hat mir das so leidgetan. Dass die schweren Menschen auf ihnen reiten; dass sie so schwere Sachen tragen müssen.
Tanja: Und ihnen der Rücken kaputtgeht. Ein Esel kann 45 Jahre alt werden. Aber wenn die so hart arbeiten müssen, sterben sie mit 12.
Tanja: Sie hat auch eine Geschichte erzählt, wie man mit Eseln umgehen muss: Sie gingen mal zu zweit mit einem Esel auf der Straße. Da hat der plötzlich aus einem Gullydeckel Geräusche gehört, weil da unten das Wasser lief. Er ging nicht weiter. Da ist ein Krokodil drin, hat er vielleicht gedacht. Da kam ein Auto, aber der Fahrer hat freundlich gewartet. Die haben den Esel dann nicht einfach weitergezogen. Sie haben ihn beruhigt. Der eine hat rechts gestreichelt der andere links. So hat der Esel kapiert, dass kein Krokodil aus dem Gully kommt – und ist weitergegangen.


Max: Die Frau Reith war sehr nett.
Tanja: Sie ist auf Fragen eingegangen, hat sehr gut erklärt. Sie kennt sich sehr gut mit Tieren aus, da ist sie eine Fachfrau drin. Die war engagiert, und wie. Das war klasse!
Julia: Das war ein schönes Abenteuer. Zum Schluss möchte ich den Lesern sagen: Verwöhnt die Tiere, aber nicht mit Futter, sondern mit Streicheln. Gebt ihnen Zuwendung. Dann kriegt ihr auch Zuwendung.
Erika: Ich bedanke mich bei der Frau Reith, dass sie alles so wunderbar erklärt hat. Es ist ja wichtig, dass die Information in den Menschen reingeht und nicht mehr rausgeht.
Julia: Das finde ich auch.
Tanja: Wir haben viel über Tiere gelernt. Normalerweise habe ich immer etwas Angst vor Tieren, aber gestern hab ich mich richtig verbunden gefühlt. Die Tiere haben mir gutgetan.
Julia: Mir haben sie auch gutgetan. Die Menschen dürfen auch keine Angst zeigen, sonst denken die Tiere: Stopp, die haben ja Angst. Und dann kriegen sie selbst Angst. Max: Wir wünschen dem Tierpark alles Gute für die Zukunft und ganz viele Besucher. Julia: Und dass auch Menschen mit einer Beeinträchtigung dort Spaß haben können!


Brandneu: die schicke Brücke, die in den neuen Teil vom Tierpark führt

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