SeitenWechsel Magazin - Ausgabe 3 / 2020

Mensch, Alter!

Da steht er wieder vor einem, nach all den Jahren. Was haben wir uns durch die Oberstufe gemogelt! Strahlen einander an, Vertrautheit, Wohlwollen. Doch eine Etage tiefer durchkreuzt ein despektierlicher Gedanke den schönen Moment: „Mein Gott, ist der alt geworden!“ Es ist der am häufigsten gedachte und verschwiegene Gedanke auf Klassentreffen. Der oder die ist aber alt geworden! Nicht etwa wir. In Sachen Alter kennen wir keine Solidarität. Schließlich stehen wir selbst in voller Blüte: Was könnten wir noch für Bäume ausreißen! Doch am nächsten Morgen erzählt uns der Badezimmerspiegel, dass der Schulkamerad wohl dasselbe dachte.

Weiterlesen …

Bilanz

Gedicht von Gerold Effert

Weiterlesen …

Panta rhei ‒ Alles fließt

Wenn wir morgens in den Spiegel blicken, sehen wir jedes Mal eine leicht veränderte Gestalt. Doch aufgrund der Regelmäßigkeit nehmen wir die Veränderung nicht wahr. Anders ist es, wenn uns beim Aufräumen ein altes Foto in die Hände fällt. Mit Siebenmeilenstiefeln schreiten wir dann in der Zeit zurück und versuchen wehmütig, die Szene auf dem vergilbten Papier mit dem Heute zusammenzubringen. Wie anders wir doch aussahen, wie weit weg es sich anfühlt! Wo ist es hin, dieses Damals?

Weiterlesen …

Keine Frage des Alters

Da gesellschaftliche Teilhabe keine Frage des Lebensalters sein sollte, hat antonius sein Netzwerk um Angebote für Senioren erweitert. Die antonius Seniorentagesstätte in Poppenhausen, die ambinius Seniorentagesstätte in Fulda sowie der Pflegedienst Mobile Helfer in Hettenhausen ermöglichen älteren Menschen trotz ihrer Beeinträchtigungen
zu Hause leben und am sozialen Leben teilhabenzu können

Weiterlesen …

Siebzig verweht - und noch mal verliebt

Steht man auf Traudel Teutloffs Balkon in der Bad Hersfelder Innenstadt, dann ist es, als hätte man die ganze Welt unter sich und wäre dem Himmel ein Stück näher. So ähnlich müssen sie und Tom Walter sich auch gefühlt haben, als sie hier vor etwa zwei Jahren saßen und viel zu viel von dem Sekt tranken, den Tom mitgebracht hatte. Sie gratulierten einander zum Geburtstag ‒ verrückterweise ist es derselbe Tag. Als sie sich dabei in die Augen schauten, merkten sie, dass da mehr war.
Tom ist heute 75 Jahre alt, Traudel 74. Um sich zu finden, mussten sie Schicksalsschläge verkraften und weit mehr als ein halbes Leben hinter sich bringen.

Weiterlesen …

Altenpfleger: Ein Beruf für Jung und Alt?

Altenpfleger, das ist ein Beruf dicht am Menschen. Nicht nur in körperlicher, sondern auch in seelischer Hinsicht: Bereichernde Begegnungen, neue Freundschaften, bewegende Geschichten – all das gehört zum Berufsbild dazu. Aber eben auch harte körperliche Arbeit, das Erleben von Ausnutzung, Aggression bis hin zu sexuellen Übergriffen. Und natürlich die Auseinandersetzung mit dem Sterben. Wer ist besser für diesen fordernden Beruf geeignet: junge Menschen, die das Leben vor sich haben und von ihrer Energie abgeben können? Oder erfahrene Menschen, die nichts und niemand aus der Ruhe bringt?

Weiterlesen …

„Wir nehmen uns immer selbst mit”

26 Jahre lang stritt Hildegard Hast als Frauenbeauftragte im Fuldaer Stadtschloss für Gleichberechtigung. Dabei hat die couragierte Frau viel erreicht, auch wenn sie oft männliche Herablassung erfuhr und ihr althergebrachtes Frauendenken entgegen wehte. Als sie 2016 die Altersgrenze erreicht hatte, kündigte sie an, eine Art Tagebuch über ihren Ruhestand schreiben zu wollen. “Ich bin gespannt herauszufinden, wer ich ohne die Arbeit bin”, sagte sie damals. Als wir jetzt beim SeitenWechsel-Gespräch zusammensitzen, gesteht sie, über eine Dreiviertelseite nicht hinausgekommen zu sein. “Das Leben funktioniert halt doch anders als der Kopf”, stellt sie lachend fest. Wer sie ohne Arbeit ist, hat sie dennoch herausgefunden. Auch, worauf es (ihr) im Alter wirklich ankommt.

Weiterlesen …

„Das ist mir doch egal, wie alt ich bin!”

„Wenn mir heute jemand sagen würde, ‚Dein Leben ist jetzt vorbei‘, dann wäre das schön. Ich freue mich auf diesen Augenblick“, sagt Eleonora Färber, als sie an einem heißen Tag im August im Garten des Marienheims in der Fuldaer Kanalstraße sitzt. Sie denkt an die hundert Jahre zurück, die sie auf dieser Welt gelebt hat – in denen sie nicht nur ihr Heimatland verlassen und einen Krieg erleben musste, sondern auch ihren Mann, für den sie einst nach Deutschland kam, mehrere Jahrzehnte lang gepflegt hat. „Und das würde ich immer wieder tun! Und wenn ich sterbe, dann sehe ich ihn wieder.“

Weiterlesen …